Vor allem in der kalten Jahreszeit macht die Autobatterie schlapp.

Wenn nix mehr geht:
Starthilfe fürs Auto

Der Anlasser orgelt, aber das Auto springt nicht an. Im schlimmsten Fall ist nur noch ein Klacken zu hören. Klarer Fall: Die Batterie ist leer. Mit der richtigen Ausrüstung lässt sie sich in wenigen Schritten wieder aufladen.

Vor allem in der kalten Jahreszeit macht die Batterie gerne mal schlapp. Sie war laut ADAC im vergangenen Jahr für fast 42 Prozent aller Pannen verantwortlich. Meist passiert das dann, wenn es gerade so gar nicht passt – der Nachwuchs vom Kindergarten abgeholt werden will oder das Meeting im Büro ansteht. Eigentlich wird die Autobatterie während der Fahrt von der Lichtmaschine geladen. Wird aber über einen längeren Zeitraum hinweg mehr aus der Batterie entnommen als nachgeladen, sinkt deren Energieinhalt so weit ab, dass das Auto nicht mehr startet. Besonders gilt dies im Winter für Autos mit viel elektrischer Ausstattung wie Sitzheizung, Klimaanlage, beheizbare Außenspiegel oder Heckscheibenheizung. Zudem nimmt die Batterie bei Minusgraden schlechter Ladung auf – ­das Laden dauert also länger. Ein kurzer Weg zur Arbeit oder die kleine Strecke zum nächsten Einkaufszentrum reichen nicht immer aus, um den Ladestand aufrechtzuerhalten.

Ablauf beim Überbrücken bei der Autobatterie
Grafikquelle: ADAC

Wichtig

Viele moderne Fahrzeuge, bei denen die Batterie nicht unter der Haube sitzt, haben „Jumpstart“-Anschlüsse im Motorraum, welche zwingend genutzt werden müssen. Die Starthilfekabel dürfen dann nicht direkt an der Batterie angeschlossen werden. Im Zweifel hilft ein Blick in die Betriebsanleitung.

Pole nicht verwechseln

Am besten stehen sich die Autos mit der Motorhaube gegenüber. Aber Vorsicht: Sie dürfen sich nicht berühren, sonst kann es zu einem Kurzschluss kommen. Die Zündungen beider Fahrzeuge müssen ausgeschaltet sei. Das Starthilfekabel darf nur an den isolierten Kunststoffgriffen angefasst werden. Es muss an beiden Auto-Batterien angebracht werden. Das rote Kabel wird immer am Pluspol befestigt, das schwarze Kabel entsprechend am Minuspol befestigt. Zuerst die Klammer des roten Kabels an den Pluspol des Spenderfahrzeugs klemmen, das andere Ende kommt an den Pluspol des liegengebliebenen Fahrzeugs. Anschließend wird die schwarze Klammer am Minuspol der Spenderbatterie befestigt.

Wichtig: Das andere Ende des schwarzen Kabels sollte auf keinen Fall mit dem Minuspol, sondern mit der Karosserie des Liegenbleibers verbunden werden. Dazu eignet sich ein stabiles, unlackiertes Metallteil im Motorraum, etwa der Motorblock des Fahrzeugs.

Fahrzeugbatterie überbrücken
Damit die Autobatterie wieder aufgeladen werden kann, ist neben einem zweiten Fahrzeug ein Starthilfekabel notwendig. Es sollte unbedingt der DIN-Norm 72 553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen und einen Querschnitt von mindestens 16 Millimetern für Benziner oder 25 Millimetern für Diesel haben. Bildquelle: ollo/Getty Images

Wenn beide Kabel fest an ihren Kontaktpunkten sitzen, wird der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. Er sollte zunächst etwa fünf bis zehn Minuten laufen, damit in die teilentladene Batterie des Empfängerautos genug Energie fließen kann. Unbedingt Handbremse anziehen und auskuppeln­ – dann kann der Startversuch beginnen. Läuft der Motor im Empfängerauto, sollten größere Verbraucher wie Gebläse, Lüftung und Licht ausgeschaltet werden, um Spannungsspitzen zu vermeiden und so die Bordelektronik zu schützen.

Nicht ewig orgeln

Wenn das Auto anspringt ­– perfekt. Nichts wie los zum Termin. Aber vorher erst mal „Strecke machen“, damit sich die Batterie wieder aufladen kann. Falls es aber nach dem fünften Versuch immer noch nicht klappt, sollte man die Starthilfe lieber abbrechen. In beiden Fällen wird das Startkabel wieder abmontiert – und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst das schwarze Minus-Kabel am Massepunkt des Empfängerfahrzeugs lösen, danach am Minus-Kontakt des Spenders. Anschließend klemmt man das rote Pluskabel von den Polen des Spender- und Empfängerautos ab. „Verbraucher“ wie Heckscheibenheizung und Gebläse noch eine Weile abgeschaltet lassen.

Vorsicht, falls es leuchtet

Auf jeden Fall auf Fehlermeldungen des Fahrzeugs achten – bei Fehlfunktionen anhalten und fachkundige Hilfe rufen. Bei Problemen kann die elektrische Unterstützung von Fahrfunktionen wie etwa die Servolenkung ausfallen.

Hinweis: In der Regel empfiehlt es sich jedoch, die Batterie in der Werkstatt an ein Ladegerät anzuschließen. Ohnehin sollte sie von einem Fachmann überprüft werden, damit sich das Malheur nicht bei der nächsten Fahrt wiederholt.

Aufmacherbild: Jim Craigmyle/Getty Images

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5 Kommentare

  1. Danke für den Beitrag. Interessant, dass die Starthilfekabel dann nicht direkt an der Batterie angeschlossen werden. Ich suche aktuell einen guten
    KFZ-Sachverständiger für Unfallschäden. Hoffentlich finde ich bald jemanden.

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Starthilfe. Gut zu wissen, dass man mit jedem Auto grundsätzlich Starthilfe geben kann. Mir hat vor kurzer Zeit ein Mietauto Starthilfe gegeben.

  3. Maria mettermann

    Danke für die Tipps. Die Kontaktpunkte hätte ich so nie gefunden. Aber es funktioniert einfach nicht. Gut, dass es hier eine kfz werkstatt gibt. Da frage ich mal nach einem Termin. Da sollt eine Profi draufschlagen.

  4. Bei uns lag es tatsächlich nicht an der Batterie, sondern einfach am Alter des Autos. Irgendwann springt es nicht mehr an, weshalb wir nun ein neues Auto kaufen möchten. Haben sie irgendwelche Tipps beim Autokauf?

  5. Pingback: Weniger Autopannen in Zeiten der Pandemie | motus Magazin

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