Der Peugeout e-2008 im Test

Testfahrt Peugeot e-2008

2008? Da war doch was? Huch, ja, da habe ich geheiratet. 2008 ist aber nicht nur mein Hochzeitsjahr, es ist auch die Modellbezeichnung des City-SUVs von Peugeot. Wäre auch das Elektromodell e-2008 ein Partner für mich? Schauen wir mal. 

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Sobald ich mich nähere, zeigt er mir seine Krallen. Die zwei markanten LED-Streifen 02 des Peugeot e-2008 ziehen sich entlang des wuchtigen Kühlers bis an die Unterseite der Front. Unverkennbar, was Peugeot mir sagen will: Ich bin der Löwe, lass mich raus! Das mache ich doch glatt, setze mich hinters Steuer und drücke den Startknopf. Und? Kein Gebrüll, kein Fauchen, nur ein leiser Doppel-Pieps und das Surren eines Hydraulik-Aggregats. Die Feststellbremse löst sich mit metallischem Zischen und ich rolle fast lautlos rückwärts aus der Garage. Nur das Acoustic-Vehicle-Alert-System – kurz AVAS – untermalt die langsame Fahrt mit einem sonoren Gejammer, um Radfahrer und Fußgänger zu warnen.

3D-Cockpit

Die Rückfahrkamera erspart mir nicht den Blick über die Schulter durch Seiten- und Heckscheibe. Mein Blick wandert nach hinten und ich sehe: nichts! Denn die mächtige B-Säule und die recht kleine Heckscheibe versperrt mir den so wichtigen Blick auf das Verkehrsgeschehen hinter und neben mir. Punktabzug in der Partnerwahl, aber bei aktuellen Fahrzeugmodellen leider keine Seltenheit! Der Ärger ist schnell vergessen, wenn sich mein Blick wieder nach vorne auf das 3D-Cockpit richtet. Im ersten Moment frage ich mich, ob das nicht ein bisschen zu verspielt wirkt. Nein, denn dank der wirklich guten 3D-Optik rücken die wichtigsten Infos im Kombiinstrument überraschend klar und angenehm in den Vordergrund und sind während der Fahrt gut ablesbar. Meine Hände umgreifen das unten und oben abgeflachte, sehr kleine und tiefstehende Multifunktionslenkrad. Das ist zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, vermittelt aber in Verbindung mit den ganz unfranzösich straffen Sportsitzen schnell ein angenehmes Fahrgefühl.

Piloten-Feeling kommt auf

Die Mittelkonsole unter dem Zehn-Zoll-Display beschränkt sich auf eine Leiste mit sieben Wippschaltern, die sehr an ein Flugzeugcockpit erinnern. Der Wählhebel für die Fahrmodi liegt satt in der Hand und ähnelt einer ergonomischen Computer-Maus. Da kommt schon Piloten-Feeling auf – also ich mag das.

Was ich nicht so mag, ist das recht komplizierte und wenig intuitive Bedienkonzept. Es ist ratsam, sich mit seinem e-2008 erst einmal eingehend vertraut zu machen, denn während der Fahrt kann das schnell frustrieren und auch gefährlich werden. Es ist halt wie in einer Partnerschaft: Man muss sich erstmal kennenlernen.

Stolzer Preis

Insgesamt bin ich ein echter Fan der inneren Werte des e-2008. Die sehr hochwertige Verarbeitung und die edel wirkenden Materialien tun ihr übriges. Übrigens: Ich sitze in einem e-2008 GT. Die GT-Reihe ist Peugeots Top-Ausstattungslinie. Darunter bieten die Franzosen den Stromer noch als Allure und Active an. Mein potenzieller Partner ist üppig ausgestattet und bringt als GT serienmäßig schon das 3D-Kombinstrument, Spurhalteassistent, Fernlichtassistent und vieles mehr in die Partnerschaft mit ein. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, der mit 41.150 Euro schon recht stolz ist. Die Active-Linie startet bei 35.450 Euro. Kleiner Trost: Wie bei den meisten E-Modellen geht da noch bis 2025 der Umweltbonus in Höhe von insgesamt 9.000 Euro weg. Unter dem Strich sind die e-2008-Modelle damit sogar günstiger als die vergleich baren 2008 mit Dieselaggregat.

Per App immer auf dem Laufenden

Der e-2008 ist mit einer 50-kWh-Batterie ausgerüstet. Das reicht gemäß WLTP-Test für bis zu 320 Kilometern. Damit ist der Kompakt-Stromer auch für die Fahrt in den Urlaub gewappnet, denn der e-2008 lässt sich auch an Schnellladern auftanken. Diese 100-kW-Ladestationen bringen die Batterien innerhalb von nur 30 Minuten auf einen Ladestand von 80 Prozent. Mit dem serienmäßigen Stecker zum Anschluss an der haushaltsüblichen Netzsteckdose dauert das Laden hingegen mehr als 24 Stunden. Das stört mich aber nicht, weil meine Fahrten in der Regel planbar sind und ich über die MyPeugeot-App den Ladestand immer verwalten kann.

Interessant für „Best-Ager“

Der E-Motor leistet 136 PS, und die 260 Nm aus dem Stand zaubern mir beim Anfahren ein Lächeln auf die Lippen. Was ich sehr angenehm finde: Die Beschleunigung wirkt in keinem Moment brachial, ich muss also nicht befürchten, dass ich die Kontrolle verliere. Das dürfte den e-2008 besonders für die Best-Ager interessant machen – also für Leute wie mich, die den Umstieg vom Verbrenner auf den Stromer planen.

Überhaupt kommt der e-2008 unauffällig auffällig daher. Das hat schon was, dieses kantige Design und die stolz aufgestellte Front. Mir gefällt das – vor allem die polygonalen Kanten im Blechkleid der Front- und Hecktüren. Die verleihen dem e-2008 ein dezent futuristisches Design, das aber keineswegs überzogen oder – wie bei anderen Stromboliden – angsteinflößend wirkt.

Meinen Alltagstest besteht der e-2008 auch raummäßig mühelos. Der Kofferraum bietet mit mehr als 400 Litern Volumen genügend Platz für die Wocheneinkäufe. Pfiffig: Der arretierbare Zwischenboden zum Verstauen des Ladekabels. Eines jedoch vermisse ich am e-2008: die Anhängerkupplung. Die gibt es für den Stromer wegen der im Unterboden verbauten Batterien nicht zu kaufen. E-Bike und E-Auto können so leider nicht gemeinsam auf Tour gehen.

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