Der Motor ist zwar das Herzstück eines jeden Pkw, aber ohne das Getriebe und die dazugehörigen Anbauteile bleibt das Auto antriebslos.
Ach, wäre das schön: Ein Auto ohne Verschleißteile. Besonders (An-)Bauteile fürs Getriebe können ein ordentliches Loch in die Haushaltskasse reißen. Während Reifen, Ölwechsel oder Bremsbeläge auf der Agenda eines jeden Pkw-Halters stehen, sind Verschleißteile an der Antriebstechnik oft plötzlich und überraschend defekt. Manche sind erschwinglich in der Reparatur und Anschaffung, andere erfordern einen hohen Aufwand und somit auch große Kosten. Das Fiese an der Sache: Das Verfallsdatum ist aufgrund des Fahrzeugalters oder der Laufleistung kaum abzuschätzen. Die klassischen Übeltäter erklären wir hier.
Kraftlos
Wenn ein Auto mit Schaltgetriebe beim Fahren – und ganz besonders bei Bergaufpassagen – nach verbranntem Hartplastik riecht und nicht mehr „zieht“, ist recht sicher eine verschlissene Kupplung daran schuld. Wann sie fällig ist, hängt unter anderem vom Fahrstil ab.
Kraftübertragung
Im Moment des Schaltens muss die Kupplung den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe kurz unterbrechen. Dann packt die Kupplung wieder zu und sorgt für eine Bindung zwischen Motor und Getriebe, welches die
Energie auf die Räder überträgt. Ist die Kupplung verschlissen, spricht man von „Rutschen“.
Trockenübung
Es ist ganz schön umfänglich, die Kraft umzulenken. Habt ihr geschaltet, muss die Wahl des Ganges schnell an den Rädern ankommen und dazu flott umgelenkt werden. Wer merkt, dass die Schaltung hakelt, sollte eine Werkstatt aufsuchen.
Heck, Front und Allrad
- Frontantrieb heißt, dass die vorderen Räder angetrieben sind. Die Hinterräder rollen nur mit. In der Regel sitzen bei diesem Antriebskonzept Motor und Getriebe vorne. Ein so genanntes Wechselgetriebe sorgt dafür, dass sich die Räder bei einer Kurvenfahrt unterschiedlich schnell drehen können.
- Heckantrieb bedeutet, dass die hinteren Räder angetrieben werden. Dabei sind Motor und Getriebe meist vorne verbaut. Über eine Kardanwelle (ein langes Rohr) wird die Kraft an ein so genanntes Differantial übertragen. Ähnlich wie an der Vorderachse müssen sich auch hier die Räder unterschiedlich schnell drehen können.
- Allrad ist eine Kombination aus Beidem. Hier werden alle vier Räder angetrieben, entweder konsequent oder zuschaltbar. Besonders auf schwerem Gelände oder auf Schnee und Matsch sorgt dieses System für solides Vorankommen.
Trennungsgrund
Die Kupplung bei Schaltgetrieben besteht aus drei
relevanten Bauteilen. Die Reibscheibe (Bild) verschleißt
am schnellsten. Oft werden aber sicherheitshalber die Druckplatte oder bei Bedarf die Schwungscheibe getauscht, da bei dieser Arbeit der Aufwand recht hoch ist.
Randinfo
Bei älteren Autos werden verschlissene oder hässliche Schaltknäufe gerne gegen Zubehörmaterial ausgetauscht. Nicht verwerflich – schadet auch der Kupplung nicht. Allerdings drückt zu schweres Material auf die Schaltkulisse. Das langfristige Ergebnis kann ein Hakeln beim Schalten sein.
Lange Stange
Aus dem Wechselgetriebe oder Differential lenken zwei lange Stangen, so genannte Antriebswellen, die Kraft an die Räder weiter. So solide diese Bauteile auch aussehen, das Alter macht ihnen
zu schaffen. Eher selten ist, außer nach einem Unfall, das Rohr selbst betroffen.
Heiße Kugeln
An beiden Seiten der Antriebswellen sitzen gefettete Lager. Damit die Schmiere bleibt, wo sie hingehört, sind die Bauteile mit so genannten Antriebswellen-Manschetten ummantelt. Reißt das Gummi,
tritt Wasser ein und Material aus. Das Lager läuft dann heiß und „geht fest“. Das Rad blockiert.
Und noch eine Welle
Bei Autos mit Heckantrieb und Frontmotor braucht es ein weiteres Bauteil, um die Kraft zu transportieren. Die so genannte Kardanwelle dreht sich dabei während der Fahrt unter dem Auto und verbindet das Getriebe vorne mit dem Differenzial hinten. Von dort aus wird die Kraft über Antriebswellen an die Räder verteilt. An sich ist die Kardanwelle nicht anspruchsvoll und geht eher selten kaputt. Dennoch gibt es auch hier Lager, die mit den Jahren verschleißen. Nach einem heftigen Schlag muss die Kardanwelle gegebenenfalls ausgewuchtet werden.