Klack. Klack. Klack. Die Birnchen im Armaturenbrett glimmen sanft vor sich hin, aber der müde Motor verweigert seinen Dienst. Fast allen Autofahrern und -fahrerinnen ist es schon einmal passiert: Die Batterie streikt.
Der Akku muss zum Starten einiges an Leistung bringen. Schon eine kleine Innenleuchte, die über Nacht nicht zur Ruhe fand, kann so viel Strom fressen, dass die Kapazitäten nicht mehr zum Anlassen reichen. Glücklich ist man dann als Havarirte:r, wenn jemand zur Hilfe eilt. Ein Starthilfe-Kabel dabei zu haben, ist also nicht nur für sich selbst, sondern auch anderen gegenüber eine nette Option. Nun müssen das rote und das schwarze Kabel fachmännisch angewendet werden. Wie üblich in ungewohnten Situationen gilt es, Ruhe zu bewahren. Unüberlegtes Handeln kann der Bordelektrik massiv schaden. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, ist es ratsam, vorerst metallische Armreifen oder lange, baumelnde Ketten abzulegen. Achso, keine Angst: So wie Anna auf den Beispiel-Bildern sah auch bei einem Fehlversuch sicherlich noch niemand aus.
Qualität zahlt sich aus
Wenn die Batterie streikt, muss sie nicht unbedingt „schuld“ sein. Auch ein träger Anlasser, eine defekte Lichtmaschine oder korrodierte Kontakte können zu Startschwierigkeiten führen. Wer sich Starthilfekabel anschafft, ist mit hochwertigen Leitungen und kräftigen Klemmen gut beraten. So ist sichergestellt, dass bei richtiger Anwendung das Vorhaben gelingt. Miese Verbindungen und dünne Drähte lassen zu wenig Strom fließen, dann scheitern auch Profis.
Auf der Suche nach der Batterie
Manchmal ist es gar nicht so einfach, die Batterie zu finden. Sie kann sich unter Abdeckungen (teils sogar fest verschraubt) im Motorraum oder im Kofferraum verstecken. Auch wo genau die richtigen Anschluss-Stellen für die Klemmen sind, kann zu einem Rätsel führen. Im Zweifel hilft ein Blick ins Bordbuch. Erst wenn die Batterien beider Fahrzeuge gefunden sind, kann das Spender-Auto auf Position gebracht werden. Sonst könnten die Starthilfekabel zu kurz sein, um die Batterien zu verbinden.
Plus und Minus
Der Plus-Pol der Batterie ist immer mit einer Abdeckung versehen. Das wird bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung überprüft und ist Pflicht. Idealerweise ist sie rot. Rot signalisiert in der Fahrzeugelektrik + (Plus) und schwarz – (Minus). Auf der Batterie sind die beiden Pole (leider oft schlecht sichtbar) markiert. Bei der Starthilfe müssen die Plus-Pol-Abdeckungen beider Fahrzeuge entfernt werden.
Schön der Reihe nach
Ganz wichtig beim Starthilfe geben ist, in Ruhe einen Arbeitsschritt nach dem anderen zu erledigen. Die Kabel dürfen nicht verknotet sein. Die Klemmen immer zielstrebig an die Pole klemmen und sicherstellen, dass sie gut zupacken. Zuerst das rote Kabel mit den Plus-Polen beider Fahrzeuge verbinden.
Masse, die leitet
Batterien haben die doofe Angewohnheit, sich auszugleichen. Aus einer Leeren und einer Vollen werden dann zwei Halbvolle. Um das zu vermeiden, das Helfer-Fahrzeug im nächsten Schritt starten. Dann kann das schwarze Kabel am Minus-Pol angebracht werden. Das andere Ende des Kabels an einer Masseverbindung des havarierten Autos anklemmen. Manchmal gibt es einen extra markierten Punkt im Motorraum. Wenn nicht, muss eine metallische, leitende Stelle gefunden werden. Das kann im Zweifel auch der Schloss-Zapfen im Türeinstieg sein.
Sind beiden Batterien verbunden, ist häufig gut zu hören, dass die Drehzahl des Spenderfahrzeuges kurz sinkt. Klar, ein Auto muss nun zwei Batterien versorgen. Daher: Das Auto etwa zwei Minuten bei leicht erhöhter Drehzahl laufen lassen – eine Person gibt sanft Gas.
Zündschlüssel drehen
Jetzt kann der erste Startversuch unternommen werden. Super, wenn es gleich im ersten Anlauf klappt. Besteht das Problem immer noch: Alle Klemmverbindungen checken. Ist das Spenderfahrzeug schwächer als das Havarierte, kann auch das Erhöhen der Drehzahl helfen.
Verbraucher an
Ist der Startvorgang geglückt, die Kabel (erst das schwarze, dann das rote) entfernen und alle Verbraucher einschalten. Also Licht, Gebläse, Radio und so weiter. Auf keinen Fall den Motor abstellen, denn die Batterie muss sich erst regenerieren. Eine längere Fahrt (20 bis 30 Kilometer) sorgt dafür. Allerdings ist das eine recht „brutale“ Variante.
Batterie in der Werkstatt checken lassen
Besser ist es, die Batterie mit einem langsam ladenden Gerät aufzupäppeln. Dass das situationsbedingt meist nicht möglich ist, ist logisch. Und da Batterien nur eine gewisse Lebensdauer haben, machte es Sinn, bei nächster Gelegenheit eine Werkstatt aufzusuchen. Diese überprüft, ob der Akku noch gut in Schuss ist und alle anderen Bauteile zuverlässig funktionieren.
Ordentlich entsorgen
Batterien haben einen Pfandwert von 7,50 Euro. Entweder wird das Geld bei einem Tausch gutgeschrieben oder kann am Kaufort mit Rechnung eingelöst werden. Bei ausgebauten Batterien ist es ratsam, die Plus-Pol-Abdeckung anzubringen, um versehentliche Kurzschlüsse zu vermeiden. Zudem ist es keine gute Idee, alte Batterien einzulagern. Sollte die Rechnung abhandengekommen sein, können sie in der Regel kostenlos bei Werkstätten oder im Handel abgegeben werden.