Motor überhitzt
Oje, oje – explodiert gleich alles?

Es ist der schlimmste anzunehmende Fall – das Auto raucht aus der Motorhaube, der Schrecken ist groß. Zum Glück brennen Autos in der Regel nicht.

Meist verursachet ein Fehler im Kühlsystem den Effekt. Wenn der Qualm zwischen den Schlitzen der Motorhaube heraus dampft, gilt es Abstand zu halten. Automobile Laien sollten nun zeitnah einen Pannendienst verständigen. Wenn möglich: Schlüssel abziehen! Vorbeugend kann man jedoch einige Handgriffe erledigen, oder auch von der Werkstatt erledigen lassen, damit es keine weiße Wolke vor der Windschutzscheibe gibt.

Auf keinen Fall sollte der Behälter der Kühlflüssigkeit bei betriebswarmem Motor geöffnet werden. Schon gar nicht, wenn es bereits aus dem Überlauf des Kanisters brodelt. Es besteht zwar keine Gefahr von Explosionen à la Hollywood, aber die kochende Kühlflüssigkeit kann dennoch zu Verbrennungen führen.

Kühlflüssigkeit ist häufig rosa, kann aber auch mal blau oder grün sein. Wichtig ist der Frostschutzgehalt (ideal sind minus 35 Grad Celsius). Nicht nur für den Winter. Ohne die Schmierstoffe beginnt der Motor von innen zu rosten. Und ohne den richtigen Füllstand, kann es zu Überhitzungen kommen. Ein regelmäßiger Check (im kalten Zustand), macht auch zwischen den Wartungs-Intervallen Sinn.

Wer häufig Kühlflüssigkeit auffüllen muss, sollte bei einer Werkstatt einen Termin ausmachen. Bei einer so genannten Druckverlustprüfung wird das System abgedrückt. Dabei wird ein künstlicher Betriebsdruck erzeugt. Leckenden Stellen sind so gut auffindbar. In der Regel dauert die Prüfung nur 15 Minuten – und dann weiß man Bescheid.

Der Thermostat regelt die Kühlkreisläufe 1 und 2. Kühlkreislauf 1 ist klein – damit der Motor schnell auf Temperatur kommt und die Heizung flott funktioniert. Kühlkreislauf 2 wird nach kurzer Zeit der Fahrt „freigeschaltet“ und sichert dann die relevante Kühlung des Motors. Gesteuert über besagtes Bauteil. Funktioniert es nicht, kocht der Motor bereits nach höchstens zehn Minuten. Hier im Bild sind die Kreisläufe ganz einfach skizziert.  Natürlich fehlen bei dem Schema einige Bauteile.

Mit einem Frostschutz-Prüfer kann jede Werkstatt das Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Frost- und Rostschutz prüfen. Minus fünf Grad (Anzeige ganz links im Bild) sind im Sommer zwar OK, sollten aber zum Winter deutlich erhöht werden. Bei jedem  Nachfüllen mit Wasser verdünnt sich das Gemisch zunehmend. Friert das Wasser im Winter ein, ist die Fahrt nach wenigen Minuten vorbei.

 

Hinter der Stoßstange sitzt der Kühler. Und hinter dem Kühler befindet sich ein Ventilator. Wenn eines, oder sogar beide Teile nicht gut funktionieren, kann es schnell zu Überhitzung kommen. Bei den Ventilatoren kann das diverse Auslöser haben. Manche lassen sich vor Ort retten, andere müssen getauscht werden. Dieser Kühler hier im Bild ist übrigens zwar nur optisch beschädigt. Allerdings könnte es sein, dass auch die Kühlkanäle im Inneren verrostet oder verstopft sind. Oft entstehen solche optischen Gebrauchsspuren durch Steinchen oder Insekten.

Ein überhitztes Kühlsystem kann zu einem Motorschaden führen. In der Regel erwischt es als Erstes die Zylinderkopf-Dichtung. Das kann teuer werden. Daher lieber vorab in einer Werkstatt des Verstrauens das Kühlsystem checken lassen. Besonders bevor es in heiße Gegenden geht.

Bilder: Nikolaos Radis
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2 Kommentare

  1. Wir werden bald mit dem Auto in den Urlaub fahren. Da wir im Winter verreisen werden, werden besonders auf den Frostschutzgehalt achten. Zudem benötige ich geprüfte Tankplatten.

  2. Gut zu wissen, dass Autos in der Regel nicht brennen. Ich als junge Frau kenne mich mit Autos einfach zu wenig aus. Mein Partner redet seit einiger Zeit immer mal wieder von einer Absalzautomatik, die sie für die Kühlwasserkreisläufe auf der Arbeit benötigen.

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