Kinder werden zu oft zur Schule gefahren BEwegung ist wichtig

Schluss mit Elterntaxi

Bewegung tut nicht nur Erwachsenen gut. Auch Kinder profitieren davon. Warum also nicht den Schulweg zu kleinen Fitness-Übung nutzen?

Bald werden die neuen Erstklässler eingeschult und müssen dann nicht nur Lesen und Rechnen lernen, sondern auch den Schulweg bewältigen können. Eltern sollten ihre Sprösslinge im Vorfeld auf diese nicht immer leichte Aufgabe vorbereiten.

Fünf- bis Siebenjährige sind noch nicht in der Lage, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einschätzen, zudem ist das kindliche Sichtfeld eingeschränkt. Daher sollten die Erziehungsberechtigen rechtzeitig den Schulweg üben. Am besten gehen sie mit ihrem Kind die Strecke zu normalen Schulzeiten ab, so dass die Kinder die Verkehrsbedingungen kennen lernen, die sie später alleine meistern müssen.

Man erklärt dem Nachwuchs ausführlich, wo Gefahren lauern. Mit ein bisschen Übung lässt man den künftigen ABC-Schützen vorgehen und folgt in einiger Entfernung, um zu überprüfen, ob er oder sie sich noch an die Regeln hält. Einfache Schulwege sollte man mindestens sieben Mal abgehen, schwierigere mindestens doppelt so oft. Man kann auch die Rollen tauschen, so dass das Kind die Eltern auf mögliche Gefahren hinweisen muss. Man sollte auch immer beachten, dass Kinder sehr spontan reagieren können. Tauchen zum Beispiel Spielkameraden auf der anderen Straßenseite auf, werden die gelernten Regeln schnell vergessen. Hier hilft es, immer wieder daran zu erinnern und auch solche Szenarien durchzuspielen.

Besondere Beachtung verdient das Überqueren der Fahrbahn. Am Bordstein stehen blieben, zuerst nach links schauen, dann nach rechts, dann wieder nach links, um dann auf kürzestem Weg über die Straße zu gehen. Wenn die Straßenüberquerung an einer Ampel oder einem Zebrastreifen möglich ist, lieber diesen längeren Weg in Kauf nehmen.

Wenn möglich sollten Eltern davon absehen, die Kids mit dem Auto zur Schule zu fahren. Zum einen bringen sie ihren Nachwuchs oftmals selbst in Gefahr. So parken die Elterntaxen häufig Gehwege zu. Oder Eltern lassen ihre Kinder zur Straßenseite hin aussteigen und fahrlässig in den Verkehr laufen. Zum anderen werden die Kinder so unselbständig und lernen kein verkehrsgerechtes Verhalten. Außerdem trainiert der tägliche Schulweg durch die frische Luft die Fitness und trägt zur Konzentrationssteigerung bei. Wenn es keine Alternative zum Mama- oder Papataxi gibt, sollte zumindest nicht direkt vor der Schule angehalten werden, sondern ein Stück davor.

Mit dem Rad sollten Kinder in den ersten Schuljahren nicht alleine fahren. Sie sind im Straßenverkehr leicht überfordert. Gehört zum Schulweg eine Busfahrt, sollten Eltern dies ebenfalls mit ihrem Nachwuchs üben: Erst an den Bus herantreten, wenn er zum Stehen gekommen ist und die Tür geöffnet hat. Nach dem Aussteigen warten bis der Bus weggefahren ist und erst danach die Fahrbahn überqueren.

Eine gute Möglichkeit für Kinder, sicher per Pedes zur Schule zu gelangen, sind die sogenannten Laufbusse. Hier legt eine Gruppe von Grundschulkindern gemeinsam den Schulweg zurück. Anfangs werden sie Erwachsenen begleitet, dabei wechseln sich die Eltern ab. Wie ein Schulbus gibt es Haltepunkte und einen festgelegten Streckenplan, so dass sich Kinder an unterschiedlichen Abschnitten dem Laufbus anschließen können. (sp-x)

Titelbild © Kienzle/ACE Auto Club Europa
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