Peng! macht es – und auf einmal ziert ein kleiner Splitter-Stern die Windschutzscheibe. Auch wenn er kaum sichtbar ist und beim Fahren nicht stört: Ein Steinschlag sollte zügig und vor allem fachmännisch in der Werkstatt behoben werden.
Wer einen Steinschlag in der Windschutzscheibe entdeckt, sollte zeitnah etwas unternehmen, damit der Riss nicht weiterwächst. Denn dann muss eine Fachwerkstatt die Scheibe eventuell austauschen – und das ist teuer. Steinschlag eingefangen? Hast du einen Steinschlag in der Scheibe? Hier geht es zur einer Fachwerkstatt.
Erste Hilfe bei Steinschlag
Wer nicht gleich in die Werkstatt fahren kann, sollte die kaputte Stelle reinigen und von innen und außen abkleben, damit sie trocken bleibt und nicht verschmutzt. Denn dringen Feuchtigkeit und Dreck in die feinen Risse ein, können sie der Scheibe weiteren Schaden zufügen, besonders bei großen Temperaturschwankungen. Zum Abkleben am besten ein Scheibenpflaster verwenden. Wer keins dabei hat, dem hilft auch ein Streifen Tesafilm. Und dann möglichst bald zum Profi in die Werkstatt fahren. Der prüft, ob er die Scheibe ausbessern kann oder ob er sie austauschen muss.
Fest steht: Die Scheibe muss repariert werden. Spätestens bei der Hauptuntersuchung kann ein Steinschlag als Sicherheitsmangel eingestuft werden. Die Folge: Es gibt keine neue Plakette. Die Reparatur erfolgt entweder durch einen kompletten Tausch oder durch Smart-Repair. Das Versiegeln des Steinschlags ist überall auf der Frontscheibe erlaubt, nur nicht hier:
Naher am Rand: Unter zehn Zentimetern Abstand zum Scheibenrand ist eine Reparatur sehr eingeschränkt möglich. Darum steht bei einem Schaden direkt am Scheibenrand oft der Scheibentausch an.
Fernsichtfeld im Wischerbereich: Im direkten Sichtfeld ist eine smarte Scheibenreparatur nicht erlaubt. Auch in diesem Fall muss die Frontscheibe komplett ausgetauscht werden. Zur groben Orientierung: Das direkte Sichtfeld ist die Scheibenfläche direkt über dem Lenkrad, die im Bereich der Scheibenwischer liegt.
Zwei-Euro-Münze: Sternbruch, Kuhauge, halbes Kuhauge, Bienenflügel, Riss: Was sich ein bisschen anhört wie die Diagnose beim (Tier-)Arzt, bezeichnet die verschiedenen Arten von Steinschlägen. Je nachdem, wie der Fremdkörper auf die Scheibe trifft, entstehen unterschiedliche Schadensbilder. Was alle eint: Solange der Schaden flächenmäßig nicht größer ist als eine Zwei-Euro-Münze, ist die Reparatur der Scheibe grundsätzlich möglich. Größere Schäden beeinträchtigen die Stabilität der Scheibe. Dann muss das Glas komplett ausgetauscht werden.
Außerdem: Es darf nur die Scheibenaußenseite, nicht aber die Zwischenfolie oder gar die Innenscheibe beschädigt sein.
Was kostet die Reparatur des Steinschlags?
Bei Teilkasko übernimmt die Versicherung normalerweise die gesamten Reparaturkosten bei einem Steinschlag. Ist die Scheibe allerdings nicht mehr zu retten, wird die Selbstbeteiligung fällig, also meistens 150 Euro. Wer allerdings nur eine Haftpflicht-Versicherung auf sein Auto abgeschlossen hat, bleibt meist auf den Kosten sitzen. Eine Scheibenreparatur kostet etwa 100 Euro. Muss eine neue her, wird es deutlich teurer. Ein Scheibentausch kostet zwischen 400 und mehreren tausend Euro – anhängig von Hersteller, Modell und den integrierten Funktionen.
Wie funktioniert eine Steinschlagreparatur?
Von DIY-Scheibenreparatur-Kits sollte man die Finger lassen. Die bekommt man zwar schon vergleichsweise günstig im Internet. Doch das Ergebnis ist lange nicht so gut. Die Frontscheibe gilt als tragendes Fahrzeugteil und sorgt bei einem Unfall auch für den Schutz der Insassen. Schäden, die unsachgemäß repariert sind, können dazu führen, dass die Scheibe später doch noch ganz reißt. Und: Von einer Fachwerkstatt bekommt man in jedem Fall die gesetzlich vorgeschriebene Sachmängelhaftung; bei einigen Anbietern gibt’s darüber hinaus bis zu drei Jahre Garantie.
Der Profi säubert zu Beginn die Scheibe mit einem Reinigungstuch oder einem speziellen Glasreiniger. Anschließend entfernt der Kfz-Monteur lose Glassplitter sowie Verunreinigungen mit dem Fräststift (Bild 1), ohne dabei den Einschlagkrater unnötig zu vergrößern. Über einen Injektor (Bild 2) wird das Reparaturharz mit Überdruck in die Steinschlag-Stelle eingepresst. Danach erfolgt eine Vakuumphase, die die eingeschlossene Luft absaugt (Bild 3). Das Reparaturharz wird dann unter UV-Licht vollständig ausgehärtet.