Im ersten Teil der Vergleichsreihe zu Park-Apps nehmen wir PARK NOW unter die Lupe. Mit mehr als 18 Millionen Nutzern ist sie nach eigenen Angaben die Nr. 1 Park-App in Europa.
So sieht modernes Parken aus: keine Bargeldzahlung, aber eine App auf dem Smartphone. PARK NOW verspricht das fürs Parken an der Straße oder im Parkhaus – und in mehr als 700 Städten in Europa. Alleine in Deutschland sind es mehr als 100 Städte. Und so funktioniert’s: Die Park-App gibt Infos über Parkmöglichkeiten am Zielort und zeigt mögliche Parkhäuser auf der Karte an. Befindet ihr euch noch nicht am Ziel, bietet die App eine Navigation über Google Maps an oder schlägt vor, sich mit Uber dort hinzubewegen. Am Ziel angelangt, erkennt die App per GPS, ob sich der Fahrer in einer kostenpflichtigen Zone befindet. Dann einfach per Knopfdruck die Parkzeit aktivieren und später wieder deaktivieren. Achtung: Wer PARK NOW nutzt, sollte entweder einen Zettel mit der Aufschrift „PARK NOW“ oder die PAR-NOW-Parkplakette dabei haben und hinter der Windschutzscheibe platzieren. So weiß die zuständige Parkraumüberwachung, dass sie anhand des Kennzeichens das Auto kontrollieren muss.
Würdet ihr eine Park-App nutzen oder tut es sogar schon?
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Button TextWer den Cent nicht ehrt
Die Pfennigfuchser werden sich über diese Entwicklung in der Welt des Parkens freuen: Denn wer Apps wie PARK NOW nutzt, der bezahlt minutengenau. Es gibt also keine Aufregung mehr, wenn im teuersten Parkhaus der Stadt die Schlange am Parkscheinautomaten so groß war, dass gerade die nächste Stunde oder halbe Stunde angefangen hat – die natürlich voll abgerechnet wird. Apropos Parkscheinautomat: der wird ebenfalls überflüssig. Die Nummer auf dem Parkschein müsst ihr nun in die App eingeben. Hier bietet PARK NOW wirklich einen komfortablen Vorteil: Ihr könnt optional nach dem Download der App sofort losparken, ganz ohne Registrierung. Dann wird der Betrag in der Handyrechnung des Mobilfunkanbieters abgerechnet. Einziger Nachteil ist, dass Nutzer dann bei jedem Parken ihr Kennzeichen neu eingeben müssen. Übrigens: Mit PARK NOW-Zugangskarte kommt ihr in Parkhäusern auch ohne einen Parkschein rein und raus.
Wer sich die Zahl der verfügbaren Städte ansieht, erkennt aber auch eine Kehrseite an der App: Auf dem Land macht die Nutzung bislang wohl noch wenig Sinn. Außerdem erhebt PARK NOW pro Parkvorgang unabhängig von der Dauer eine Gebühr von 25 Cent. Das fällt bei einer besonders kurzen Parkzeit schon ins Gewicht. Außerdem kommt wohl ein hübsches Sümmchen zusammen, wenn man das auf die Nutzerzahlen hochrechnet.
Ein Kind von Daimler und BMW
Wer bei ParkNow schon die
Funktionen interessant findet, wird sich wundern. Denn nicht nur ist die
PARK-NOW-App eine Lösung der gleichnamigen Unternehmensgruppe. Vielmehr stehen dahinter nämlich die Daimler AG und BMW Group – ParkNow ist einer von fünf
Teilen eines Milliardenprojekts der Auto-Giganten: dem Joint Venture „YourNow“. Damit wollen die Konzerne die Zukunft der urbanen Mobilität gemeinsam vorantreiben. PARK NOW wurde deshalb 2019 einem Markenwechsel unterzogen und hieß früher Parkmobile.
Hier die weiteren vier Teile neben ParkNow im Überblick: Aus den Carsharing-Diensten Car2Go (Daimler) und DriveNow (BMW) wurde ShareNow. FreeNow, ehemals MyTaxi, bietet Lösungen rund ums Taxifahren. ChargeNow stellt eine Infrastruktur für E-Mobilität auf. Zu guter Letzt baut ReachNow, ehemals Moovel, das mobile Ökosystem in Städten aus und will in naher Zukunft zum umfassenden Plattformgeber für alle
innerstädtischen Services werden, wie Carsharing, Ride-Hailing, Charging,
Parking und Multimodalität, also die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel
zum Erreichen eines oder mehrerer Ziele. Wir dürfen gespannt sein.
Nicht verpassen! – Im nächsten Teil zum Park-App-Vergleich geht es um Parkopedia. Übrigens, bei der letzten App-Vergleichsserie ging es um Navi-Apps, wie Google Maps, Here WeGo oder Waze.