Brennende Autos gibt es leider nicht nur in Filmen: Rund 40.000 Fahrzeugbrände werden in Deutschland jährlich gemeldet. Doch was tun, wenn ihr selbst in diese Situation kommt?
Austretende Schmier- und Kraftstoffe, die sich am heißen Motor entzünden, sind die häufigste Ursache für ein Feuer im und am Auto. Auch Kurzschlüsse in der Elektrik Elektronik können ein Grund für einen Brand sein. Ein Feuer im Motorraum ist in jedem Fall gefährlich. Nehmt ihr Brandgeruch und Qualm wahr, solltet ihr schnell und bestimmt handeln. Auch wenn es in dieser Stresssituation nicht einfach ist, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Oh Mist, es qualmt
Was also tun, wenn ihr einmal in so eine brenzlige Lage kommt? Zunächst: keine Panik! Denn Fahrzeugbrände entwickeln sich verhältnismäßig langsam. In der Regel benötigt es fünf bis zehn Minuten, bis sich das Feuer ausgebreitet hat. Wenn ihr folgende Hinweise beachtet, macht ihr alles richtig:
- Warnblinker an und rechts ran! Haltet möglichst nicht auf der Fahrspur oder in der Nähe von Gebäuden. Außerdem am besten die Zündung ausschalten und die Motorhaube öffnen
- Fahrzeug absichern! Wenn nötig, Mitfahrende aus dem Fahrzeug retten. Zieht eine Warnweste an und entfernt euch zügig vom Auto, denn der der Rauch ist giftig, und die Hitze solltet ihr nicht unterschätzen! Warndreieck aufstellen und (wenn vorhanden) hinter die Schutzplanke stellen.
- Nachdem alle in Sicherheit sind, solltet ihr umgehend Hilfe rufen. Also Feuerwehr alarmieren! Das ist bei Feuer ratsamer als ein oft erfolgloser Löschversuch.
- Feuer löschen – oder zumindest kontrollieren! Falls ihr einen Feuerlöscher habt und euch in der Bedienung sicher fühlt, versucht aus sicherer Distanz das Feuer zu löschen. Vorsicht: Wenn es unter der Motorhaube schwelt, kann es zu Stichflammen kommen. Fühlt ihr euch unsicher, wartet lieber auf die Rettungskräfte und überlasst das Löschen der Feuerwehr.
Kostet wenig, hilft viel
Feuerlöscher und Schutzhandschuhe sind für solche Fälle eine sinnvolle Anschaffung. Der Löscher sollte mindesten zwei Kilogramm Löschmittel enthalten, damit er nicht sofort leer ist. Lasst diesen jedoch nicht lose im Innenraum liegen, sonst kann er bei einem Unfall zum Geschoss werden. Feuerlöscher sollten regelmäßig gewartet werden. Und auch wenn sie eine gewöhnliche Nutzungsdauer zwischen 20 und 25 Jahren haben, gibt es ein Ablaufdatum – achtet darauf. Macht euch vorab mit der Bedienung des Geräts vertraut. Tipp: Flammen von unten nach oben in Intervallen löschen. Den Löscher nicht gleich leeren, sondern für Rückzündungen eine Reserve behalten.
Explosionsgefahr?
Erst brennt es, dann knallt’s … und schlussendlich fliegt das Fahrzeug in die Luft. Bekannte Szene aus Actionfilmen – aber wie realistisch ist das wirklich? Im Normalfall passiert das nicht. Die Dichtung an der Öffnung des Tanks ist so konstruiert, dass im Inneren kein Überdruck und somit auch keine Explosion entstehen kann. Damit ist klar: In Filmen werden die Fahrzeuge also nur durch viel Technik und Chemie zum Explodieren gebracht.
Brandgefährliche E-Mobilität – oder doch nicht?
Auch bei Elektroautos ist das Explosions-Risiko extrem gering. Denn vollelektrische Fahrzeuge sind eigensicher konstruiert. Bei einem Unfall oder technischen Defekten wird der Stromfluss automatisch unterbrochen. Deshalb entzündet sich der Akku nicht so einfach – und eine E-Auto-Explosion nahezu ausgeschlossen.
Grundsätzlich sind Elektrofahrzeuge nicht mehr oder weniger gefährlich als Autos mit Verbrennungsmotor. Beim Löschen ist die Menge an benötigtem Löschwasser allerdings größer. Im Vergleich: Für den Brand eines Verbrenners reichen 1600 bis 2000 Liter Löschwasser aus. Doch um den brennenden Akku eines Elektroautos zu kühlen, werden oft zwischen 3000 und 11.000 Liter Wasser gebraucht.