Einen mangelhaften Gebrauchtwagen kann man als Laie nur schwer erkennen. Verdächtige Inserate lassen sich aber auch ohne großes Fachwissen leicht enttarnen.
Wo größere Geldbeträge den Besitzer wechseln, sind Kriminelle häufig nicht fern. Auch auf Gebrauchtwagen-Portalen im Internet versuchen sie mit Fake-Inseraten, gutgläubigen Kaufinteressenten das Geld aus der Tasche zu ziehen oder zur Weitergabe ihrer privaten Daten zu bewegen. Nutzer sollten auf bestimmte Warnzeichen achten.
Auf Fotos und Texte achten
Wichtiger Bestandteil einer Internet-Annonce sind die Fotos. Sind aber die Bilder zu perfekt oder die Auswahl der Motive lückenhaft, sollte man vorsichtig sein. Im Zweifel kann es sich lohnen, die Bilder per Google-Bildersuche mit dem Internet abzugleichen – häufig tauchen sie dann auch an ganz anderen Orten auf. Ein klarer Hinweis, dass das Auto gar nicht im Besitz des Inserenten ist.
Nach den Fotos lohnt ein genauer Check des Anzeigentextes. Gibt der Verkäufer Schäden am Fahrzeug an? Lassen diese sich mit den Fotos abgleichen? Ist bei Fahrzeugen mit Austauschmotor die Gesamtkilometerleistung benannt oder nur die mit dem neuen Triebwerk? Generell gilt: je mehr Informationen und je detaillierter diese sind, desto besser. Mündlich gemachte Angaben sind bei späteren Streitigkeiten vor Gericht oft nicht viel wert.
Misstrauisch sein
Ist man schließlich so weit, den Verkäufer zu kontaktieren, sollte man bei allzu anonymen Inserenten misstrauisch werden. Wer beispielsweise nur eine E-Mail-Adresse, jedoch keine Telefonnummer angibt, könnte versuchen, seine Identität zu verschleiern. Darüber hinaus kann auch eine einfache Suchmaschinen-Suche der Anbieternamens nicht schaden. Ist eine Adresse angegeben, kann diese bei einem Online-Kartendienst auf Plausibilität geprüft werden. So lässt sich unter Umständen auch herauskriegen, ob es sich bei einem vorgeblichen Privatverkäufer nicht in Wirklichkeit um einen Händler handelt. Diese geben sich gelegentlich als Privatpersonen aus, um die gesetzliche Gewährleistung zu umgehen.
Sicherer Geldtransfer
Haben Bilder, Text und Verkäufer den Check bestanden, und kann das Fahrzeug zudem bei der unverzichtbaren Besichtigung überzeugen, schadet ein gesundes Misstrauen auch bei der finanziellen Abwicklung nicht. Dass nächtliche Geldübergaben auf abgelegenen Parkplätzen keine gute Idee sind, sollte jedem klar sein. Aber auch wenn der Verkäufer eine scheinbar besonders sichere Transaktion über einen Treuhänder vorschlägt, sollten die Alarmglocken schrillen. Auch bei seriösen Anbietern für Bargeldtransfers haben Kriminelle die Möglichkeit, illegal an das hinterlegte Geld zu kommen. In anderen Fällen handelt es sich häufig um Fake-Firmen oder Unternehmen im Ausland – das Geld ist auch dann meist unwiederbringlich weg. Selbst auf bekannte Namen sollte man in dieser Hinsicht nicht vertrauen: Einige Betrüger geben sich den Anschein, von der jeweiligen Online-Gebrauchtwagenplattform mit der Abwicklung des Geschäfts beauftragt zu sein. Derartige Dienste bietet jedoch keiner der großen Internet-Anbieter in Deutschland an.