Ein Kennzeichen aus Deutschland mit den Buchstaben PA-UL und einer 1 am Ende.

Wunschkennzeichen –
Individualität auf den Straßen

Vorne ein blaues Eurofeld, gefolgt vom Ortskürzel, in der Mitte Buchstaben und hinten Zahlen – so sieht in Deutschland jedes Kennzeichen aus. Ihr könnt sowohl die Zeichen im mittleren als auch im hinteren Teil flexibel wählen, also euer Wunschkennzeichen kreieren. Damit das auch reibungslos funktioniert müsst ihr einiges beachten: den richtigen Ablauf von der Reservierung bis hin zur tatsächlichen Anmeldung und nicht zuletzt, wie hoch die Kosten sind.

Paul aus Passau, Anna aus Ansbach und Max aus München. Alle drei können ihren eigenen Namen auf dem Auto verewigen. Und zwar auf ihrem Kennzeichen. Zufällig stimmen die Ortskürzel mit ihren Anfangsbuchstaben überein. Dass der ganze Name auf das Kennzeichen passt, ist allerdings selten der Fall, dennoch kann sich in Deutschland jede:r mit einem eigenen Auto ein personalisiertes Kennzeichen prägen lassen.

Von links nach rechts: Was steht wo?

Grundsätzlich sind alle Kennzeichen in Deutschland gleich aufgebaut. Wie in allen Ländern der EU steht ganz links das blaue Eurofeld, darin das jeweilige Länderkürzel von dem Land, in dem das Auto zugelassen ist und das EU-Zeichen. In Deutschland dementsprechend ein D. Danach kommt das Ortskürzel (Unterscheidungszeichen), das dem Landkreis des Wohnsitzes zugeordnet ist. Die darauffolgende Erkennungsnummer kann Zufall sein, oder personalisiert werden. Sie besteht aus einem oder zwei Buchstaben und maximal vier Zahlen. Umlaute, eine Null am Anfang der Zahlenreihe sowie andere Schriftarten sind nicht möglich.

Einige Buchstaben- und Zahlenkombinationen werden in Deutschland als kritisch angesehen, oder gar nicht erst zugelassen. Darunter fallen einerseits beleidigende oder obszöne Begriffe, andererseits auch alles, was mit dem Nationalsozialismus in Verbindung steht. SS-88 beispielsweise ist eine verbotene Kombination. „SS“ war zu Zeiten des Nationalsozialismus die Abkürzung der „Schutzstaffel“ und 88 stand für zwei Mal den achten Buchstaben im Alphabet, das H, eine damals gängige Abkürzung für „Heil Hitler“.

Übrigens: Die Nürnberger Stadtentwässerung und Umweltanalytik hatte vor ihrem aktuellen Kennzeichen SUN lange Zeit das Kennzeichen N-SU, die Abkürzung der rechten Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“.

Nice to have, aber warum genau?

Durch eine selbst ausgewählte Erkennungsnummer bekommt das Fahrzeug einen persönlichen Touch. Das hilft auch beim Merken des Kennzeichens. Zudem nummerieren viele Firmen, ihre Wägen mit hintereinander folgenden Zahlen, sodass die Zusammengehörigkeit der Fahrzeuge deutlicher ist.

Acht gelbe Fahrzeuge von DHL stehen aufgereiht vor einem gelben Gebäude
Nicht nur Privatpersonen individualisieren ihre Kennzeichen, auch Firmen nummerieren ihre Wägen in einer Reihenfolge. Bild: AdobeStock/Mike Mareen

Bitte reservieren

In Deutschland ist jedes Kennzeichen einmalig. Ihr solltet also erstmal herausfinden, ob jemand aus eurem Landkreis bereits genau die Kombination aus Buchstaben und Zahlen ausgewählt hat, die ihr gerne hättet. Das geht sowohl digital als auch analog.

Auf dem Service Portal für KFZ-Zulassungen könnt ihr einfach das gewünschte Kennzeichen eingeben und bekommt dann eine Meldung, ob es bereits vergeben ist. Trifft das nicht zu, ist die Reservierung für 90 Tage direkt über die Webseite möglich und kostet 2,60 Euro. Insgesamt betragen die Kosten 12,80 Euro, da zusätzlich 10,20 Euro für die individuelle Auswahl dazukommen. Analog funktioniert das Ganze ähnlich. Bei einem Termin auf der Zulassungsstelle prüfen Mitarbeitende über ein Portal, ob euer Wunschkennzeichen noch verfügbar ist. Das kostet gleich viel, ist allerdings mit deutlich mehr Aufwand verbunden.

Eine Sonderregelung gibt es bei Kennzeichen, die schon abgemeldet sind – diese bleiben für ein Jahr reserviert, und ihr könnt entweder ein neues Fahrzeug oder das Alte mit diesem Kennzeichen anmelden.

Eine kleine Tafel mit der Aufschrift „Reserviert“ steht auf einem Tisch, im Hintergrund unscharf eine Zuckerdose und Speisekarte.
Ein Wunschkennzeichen muss erst online oder in der Zulassungsstelle reserviert werden, bevor es geprägt und angemeldet werden kann. Bild: AdobeStock/redaktion93

Die letzten Schritte: Prägung und Anmeldung

Habt ihr euch für ein Kennzeichen entschieden und dieses reserviert, könnt ihr es direkt prägen lassen. Dafür gibt es verschiedene Anbieter, die sich vor allem bei den Kosten unterscheiden. Im Durchschnitt liegt der Preis für eine Prägung zwischen ca. 15 – 25 Euro.

Nach der Prägung folgt die Anmeldung über die Zulassungsstelle – dafür braucht ihr Fahrzeugschein und TÜV-Bestätigung für das Fahrzeug. Die Zulassung kostet zwischen 25 und 60 Euro, womit die Gesamtkosten für ein Wunschkennzeichen zwischen 50,80 und 110,80 Euro betragen.

Zur Anmeldung für ein Kennzeichen müsst ihr in der Zulassungsstelle den Fahrzeugbrief und die TÜV-Bescheinigung vorlegen.
Zur Anmeldung für ein Kennzeichen müsst ihr in der Zulassungsstelle den Fahrzeugbrief und die TÜV-Bescheinigung vorlegen. Bild: AdobeStock/Stockfotos-MG
Titelbild: AdobeStock/Sven Krautwald
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