Straße?
Kann mehr!

Im Projekt „Straße der Zukunft“ haben sich Forschende, Kommunen und Planungsunternehmen zusammengetan, um die Rolle der Straße neu zu überdenken.

Sie bietet mehr als nur Transitmöglichkeiten von A nach B. Sie steht nicht nur für Flächenversiegelung und Landschaftsraub – und sie ist nicht nur dem Autoverkehr vorbehalten. Was Straße können soll und muss und welche Rollen Straßen vor allem im eng besiedelten Raum zukommen, das wollte ein Zusammenschluss von Forschenden und Planungsunternehmen, Städten und Kommunen unter Federführung der Fraunhofer Gesellschaft und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wissen.

Straße als mulifunktionaler Raum

Herausgekommen ist ein Leitfaden für Stadt- und Gemeindeverwaltungen zur Planung und Umsetzung ressourceneffizienter Straßenzüge. Dabei werden Straßen in Städten als Multifunktionsraum verstanden – die Straße der Zukunft erfüllt also zahlreiche Funktionen: verkehrstechnische, ver- und entsorgungstechnische, ökologische, ökonomische, aber auch soziale und gestalterische Funktionen. Im Mittelpunkt steht dabei eine ressourcenschonende Planung, bei der schonend mit den Ressourcen Baumaterialien, Energie, Fläche, Luft und Wasser umgegangen wird.

Grafische Darstellung einer City-Skyline. Im Vordergrund sind Menschen im urbanen Raum dargestellt, die am Straßenrand stehen oder Straßen überqueren.
Straße kann Mobilität und Lebensqualität in der Stadt unter einen Hut bekommen.

Klar ist aber auch: Eine Straße kann nicht eine entschleunigte grüne Oase mit natürlichem Mikroklima sein und gleichzeitig eine Verkehrsachse, auf der der Verkehr mit Höchstgeschwindigkeit hindurchbraust. Ein von den Kooperationspartnern erarbeiteter Entscheidungsbaum hilft Kommunen dabei, die für sie richtige Wahl zu treffen.

Wasserspeicher unter der Straße

Beim Thema Nachhaltigkeit war die Stadt Ludwigsburg als Reallabor im Boot. Hier wurde sich beispielsweise mit der Welt unter der Straße beschäftigt. Genauer: Mit der Ressource Wasser und den Möglichkeiten, Oberflächenwasser unter einer Straße zu speichern.

Die Projektpartner kommen zu dem Schluss: Die Straßenfläche als öffentlicher Raum bietet bei einer systemübergreifenden Gestaltung eine Vielzahl an Potentialen. Dazu zählen etwa die Sammlung und Speicherung von Oberflächenwasser nach Starkregenereignissen, die Energiegewinnung, die Nutzung als Innovationsfläche zur Erprobung neuer Mobilitäts- und Logistiklösungen oder Sensorinfrastrukturen zur Optimierung von Verkehrsflüssen und zur Messung von Umweltdaten.

Die Straße ist in diesem Kontext als mehrdimensionaler Raum im Quartier zu erfassen. Es ist Aufgabe der Kommunen und der darin lebenden Bürgerinnen und Bürger, verschiedene Komponenten wie nachhaltige Mobilität, Lebensqualität, wassersensible Stadtentwicklung darin zu integrieren.

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