Der Reifenhersteller Michelin will künftig alte Plastikflaschen recyceln und für Herstellung von Autoreifen einsetzen. Dazu wurde ein neues Verfahren entwickelt.
Der Reifenhersteller Michelin will künftig recycelte PET-Flaschen zur Reifenproduktion verwenden. Das wiederverwertete Material ersetzt neue PET-Kunststofffasern, von denen alle Reifenhersteller zusammen weltweit jährlich 800.000 Tonnen benötigen. Alleine die von Michelin benötigte Menge an Fasern entspricht rund drei Milliarden PET-Flaschen. Jedes Jahr verkaufen alle Reifenhersteller zusammen weltweit rund 1,6 Milliarden Autoreifen.
Unendlich oft recyclebar
Mit den bisherigen Recycling-Verfahren war es nicht möglich, eine PET-Qualität zu erreichen, die für pneumatische Anwendungen erforderlich ist. Das neue Verfahren spaltet durch enzymatisches Recycling, das in Kunststoffen enthaltene PET auf. Anschließend lassen sich die Fasern wieder neu polymerisieren. Auf diese Weise sind alle Arten von PET-Abfällen unendlich oft wiederverwertbar. Die so gewonnenen technischen Fasern erfüllen auch die für die Reifenproduktion benötigten Qualitätsstandards. Die gewonnene technische Faser hat die gleiche Qualität wie PET-Neuware. Bis 2030 will Michelin 40 Prozent und bis 2050 zu 100 Prozent nachhaltige Materialien aus erneuerbarer oder recycelter Herkunft einsetzen.