Nicht immer bewiesen die Hersteller mit ihren Retro-Mobilen ein glückliches Händchen. Als der New Beetle Ende der 1990er-Jahre vom Band und auf die Straßen rollte, schieden sich am „Nachfolger“ des VW Käfers die Geister. Die einen waren vom Design begeistert, die anderen fanden ihn schlicht zu teuer und sahen darin nur einen müden Abklatsch des legendären Volkswagens.
Der Käfer war über Jahrzehnte hinweg ein Verkaufsschlager. Ganze Generationen bekamen in der Automobil-Ikone ihren ersten Kuss oder fuhren damit in den Urlaub. Als „Herbie“ machten ihn die Disney-Studios sogar zum Kino-Star. Dieser Ruhm blieb seinem Nachfolger versagt. Da half dann auch die Neuauflage der Neuauflage nichts. Das Nachfolge-Modell des New Beetle – der VW Beetle – wurde lediglich neun Jahre lang hergestellt. Die Absatzzahlen waren mau. 2019 lief die Produktion in Mexiko aus.
Deutlich erfolgreicher war die BMW Group mit der Neuinterpretation des Mini. Bereits seit 20 Jahren ist die Retro-Version erhältlich. So mini wie der britische Vorgänger sind die heutigen Autos freilich nicht mehr. Der Mini Cooper war mit wenig Blech und – für damalige Zeiten – viel PS nicht ganz ungefährlich. Mit fast 5,5 Millionen produzierten Fahrzeugen ist das Original bis heute das meisterverkaufte Auto Großbritanniens. An diese Zahlen reicht die heutige Generation bei weitem nicht heran. Ihre Fans hat sie dennoch. Mit dem Clubman brachte die BMW Group sogar eine Kombi-Version heraus.
Ein weiterer Meilenstein in der Historie der Kleinwagen ist der Fiat 500. Der putzige Cinquecento aus Italien eroberte ab 1957 die Herzen der Automobilisten. Seine Produktion wurde 1975 eingestellt. 2007 besann sich Fiat auf seine eigene Geschichte und brachte eine moderne Version des Cinquecento auf den Markt. Er ist deutlich größer als sein stilistisches Vorbild, zählt aber immer noch zur Kleinstwagenklasse. Knuddelig und doch elegant erobert der kleine Hüpfer heutzutage vor allem in die Herzen der Fahrerinnen. Ähnlich wie den Mini gibt es auch den Fiat als 500X inzwischen in aufgepumpter Version.
Beide Hersteller bieten ihre Kleinwagen bereits als Elektroauto an. Denn Fiat 500 gibt es inzwischen auch als Mild-Hybrid. Im kommenden Jahr will Renault mit einem Revival seines Kultautos aus den 1970er- und 1980er-Jahren nachziehen. Zum 50. Geburtstag des R5 – so sieht es die Planung des Herstellers vor – soll der kleine Franzose als reine E-Version wieder auf die Straße zurückkehren. Gut 25 Jahre nachdem sein letzter „Vorgänger“ vom Band gelaufen ist. Einen Prototyp hat Renault bereits vorgestellt. Er kommt futuristischer daher, als die neuen Modelle von Mini und Fiat. An sein Vorbild aus dem vergangenen Jahrtausend erinnert er erst auf den zweiten Blick. Ob der neue R5 ein ähnlicher Erfolg wird wie die Neuauflagen aus Großbritannien und Italien, oder eher ein Ladenhüter wie der VW Beetle, wird sich zeigen.
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