Autos ohne Fahrer
rollen durchs Parkhaus

Bis Autos ohne Fahrer auf unseren Straßen unterwegs sind, wird es noch ein wenig dauern. Doch am Stuttgarter Flughafen kann man die Autozukunft nun im Serieneinsatz erleben – beim vollautomatisierten Parken.

Das von Bosch und Mercedes seit 2020 im Parkhaus 6 des Stuttgarter Flughafens im Pilotbetrieb erprobte vollautomatisierte Parken wurde nun offiziell vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) für den Serienbetrieb zugelassen. Das Automated Valet Parking (AVP) ist damit die weltweit erste vollautomatisierte fahrerlose Parkfunktion nach SAE-Level 4 mit behördlicher Genehmigung. Diese Funktion gibt es für bestimmte Varianten der Mercedes S-Klasse und dem EQS mit der Vorrüstung „Intelligent Park Pilot“. Bisher beschränkte sich die Anwendung dieser Funktion vorerst weiter auf des Parkhaus 6 am Flughafen Stuttgart. AVP soll allerdings zeitnah an weiteren deutschen Standorten des Parkhaus-Betreibers Apcoa installiert werden.

Videokameras erkennen freie Parkplätze, überwachen den Fahrkorridor und dessen Umfeld und erfassen Hindernisse oder Personen. Bild: Bosch

Technik wird international ausgerollt

Der für die technische Infrastruktur verantwortliche Autozulieferer Bosch und Apcoa haben vereinbart, in zunächst 15 Parkhäusern die Voraussetzungen für das infrastrukturgestützte, automatisierte und fahrerlose Parksystem nach SAE-Level 4 zu schaffen. Zunächst will Bosch in diesen Parkhäusern jeweils vier entsprechende Stellplätze einrichten. Steigt die Zahl der Fahrzeuge mit Automated-Valet-Parking-Funktion, soll auch die Zahl der AVP-Parkbuchten steigen. Die Partner Bosch und Apcoa rechnen damit, in den kommenden Jahren bis zu 200 Parkbuchten je Standort zu schaffen. Der Rahmenvertrag sieht außerdem ein Ausrollen der Technik auch international vor. Apcoa betreibt mehr als 12.000 Standorte in 13 Ländern. Damit AVP auch außerhalb von Deutschland eingeführt werden kann, müssen zunächst in anderen Ländern mit einer Level-4-Gesetzgebung die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. In Frankreich könnte dies bald der Fall sein.

Computerzentrale errechnet die Route

Die Technik erlaubt es dem Fahrer, das Fahrzeug im Eingangsbereich des Parkhauses zu verlassen und per Smartphone-App das Automated Valet Parking zu aktivieren. Das Fahrzeug findet dann selbstständig den Weg zu seinem Parkplatz. Videokameras erkennen freie Parkplätze, überwachen den Fahrkorridor und dessen Umfeld und erfassen Hindernisse oder Personen. In einer im Parkhaus installierten Computerzentrale wird die Route der Fahrzeuge zum freien Parkplatz berechnet. Das System kommuniziert mit den Fahrzeugen von Mercedes, die über entsprechende Selbstfahrtechnik verfügen. Will der Fahrer sein Auto zurück, fährt es nach entsprechender App-Anfrage ebenfalls automatisch zum Eingangsbereich.

Titelbild: Bosch
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1 Kommentar

  1. Es ist schon beeindruckend, wie weit das autonome Fahren gehen kann. Ich hätte nicht gedacht, dass das Auto auch schon recht viel alleine fahren darf. Mein Mann arbeitet auch mit fahrerlosen Transportsysteme.

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