Auto mit Lizenz zum Fliegen

Autos, die fliegen können – das kennen wir bisher eigentlich nur aus Science-Fiction-Filmen. Mit dem „AirCar“ hat die slowakische Firma „Klein Vision“ aber genauso eine eierlegende Wollmilchsau erfunden. Und das Fliewatüüt hat seine Feuertaufe schon bestanden. Das Projekt ist ganz schön abgehoben und echt abfahren.

Der Entwurf des futuristischen „AirCar“ stammt vom slowakischen Entwickler Štefan Klein. Gemeinsam mit einem Kompagnon gründete er in der Slowakei die Firma „Klein Vision“ und setzte seine Ideen in die Realität um. Für den Flug ist der Rumpf mit ausklappbaren Flügeln und ausfahrbaren Heckauslegern für das Leitwerk ausgestattet.

Das „AirCar“ entfaltet sich zum Flugzeug.

Als Flugzeug zugelassen

Im Juni 2021 flog das Hybrid-Fluggerät in einer halben Stunde von Nitra in die 75 Kilometer Luftlinie entfernte slowakische Hauptstadt Bratislava. Und als es wieder am Boden war, staunten die zur Premiere eingeladenen Gäste nicht schlecht. Denn innerhalb weniger Minuten kann das „AirCar“ seine Flügel einklappen und verwandelt sich so in ein normales Auto. Dass es ganz offiziell in die Luft gehen kann, hat das fliegende Auto nun schriftlich. Die aktuelle Version des „AirCar“ wurde im Januar 2022 in der Slowakei als Flugzeug zugelassen. Dafür musste es 70 Stunden Flugtests gemäß den Standards der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) mit mehr als 200 Starts und Landungen erfolgreich absolvieren. Die Genehmigung als Straßenfahrzeug steht allerdings noch aus.

Das hybride Fluggerät sieht recht futuristisch aus.

Serienmodell in Planung

Laut Hersteller waren ein Team von „acht hochqualifizierten Fachleuten und mehr als 100.000 Arbeitsstunden“ nötig, um die Konstruktionszeichnungen in mathematische Modelle mit CFD-Analyseberechnungen und Windkanaltests umzuwandeln, einen 1:1-Konstruktionsprototyp mit einem 15-kW-Elektromotor zu entwickeln und schließlich den 1.000-Kilogramm schweren zweisitzigen Prototyp mit einem 1,6-Liter-BMW-Motor zu bauen.

Wenn die Flügel eingeklappt sind, ist das „AirCar“ ein (fast) normales Auto.

„Die AirCar-Zertifizierung öffnet die Tür für die Massenproduktion von sehr effizienten fliegenden Autos. Es ist die offizielle und endgültige Bestätigung unserer Fähigkeit, den Mittelstreckenverkehr für immer zu verändern“, sagte Professor Stefan Klein, der zugleich der Testpilot war. „Klein Vision“ habe bereits die Tests eines neuen leistungsstarken, leichten und effizienten Flugmotors der Firma „ADEPT Airmotive“ abgeschlossen.“ Die Zeichnungen und technischen Berechnungen für das kommende Monocoque-Modell mit Verstell-Propeller seien bereits fertiggestellt. Es sollen Geschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern und eine Reichweite von 1.000 Kilometern erreichen.

„Das ‚AirCar‘ von Klein Vision ist ein technisches Wunderwerk, und wir freuen uns auf unsere langfristige Zusammenarbeit“, sagt Raymond Bakker, der technische Direktor von „ADEPT“. Das neue Serienmodell werde voraussichtlich in zwölf Monaten zertifiziert.

Die Firmengründer Stefan Klein (links) und Anton Zajac mit dem „AirCar“.

Fehlt nur noch das Hoverboard

Ganz schön abgehoben und abgefahren – das Projekt. Und wer weiß, vielleicht erfindet ja demnächst jemand das Hoverboard. Mit diesem futuristischen Skateboard ist Marty McFly vor mehr als 30 Jahren im Science-Fiction-Klassiker „Zurück in die Zukunft“ über dem Boden geschwebt.

Ein Cockpit für Auto und Fluggerät gleichermaßen.

Schaut euch das Video zum „AirCar“ auf unserer Startseite an, um zu sehen wie der Hybrid fährt und fliegt.

Alle Bilder: Klein Vision
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