Volle Fahrt voraus!
Trabifahrer brauchten allerdings nicht nur einen langen Atem, sondern mussten auch fit im Kopfrechnen sein: Zumindest die frühen Trabimodelle besaßen nämlich noch keine Tankanzeige. So musste der Fahrer stets kalkulieren, ob ihm bis zum Bestimmungsort noch genügend Benzin blieb. Hatte er sich verschätzt, bestrafte ihn sein Auto mit Motoraussetzern. Dann blieb dem Fahrer nichts anderes übrig, als den Benzinhahn auf Reserve umzuschalten –
während der Fahrt allerdings eine gefährliche Angelegenheit: Der Schalter befand sich im Fußraum des Beifahrers. Um ihn zu erreichen, musste man also kleine akrobatische Verrenkungen vollführen. Einen Trabi zu fahren, versprach immer auch ein bisschen Abenteuer.
Ein robustes Kerlchen
Trotzdem war der populäre Kleinwagen dank seiner robusten Bauweise ein treuer Begleiter. Er bot vier Personen – je nachdem, ob Limousine, Kombi oder Coupé – mehr oder weniger viel Platz und galt als unkaputtbar. Traten doch einmal Mängel auf, konnte der Besitzer die Schäden meist selbst beheben. In solchen Momenten zahlte sich die einfache Bauweise des Trabis aus. Aufgrund der langen Wartezeit für einen Neuwagen, fuhren die stolzen Besitzer eines Trabis diesen entsprechend lange. Folglich rollten auf den Straßen der DDR sehr viele Autos, die älter als zehn Jahre und damit häufig reparaturanfällig waren. Und wie so ziemlich alle begehrten Güter waren in der DDR auch Ersatzteile rar.