Paris macht’s vor. Sollen deutsche Städte nachziehen und die Parkgebühren für SUVs erhöhen?
Pro
Der Liegeplatz einer 20-Meter-Yacht kostet in Cuxhafen fast doppelt soviel wie für eine mit 15 Meter. Platz mieten kostet Geld und je mehr davon, desto teurer. Normalerweise. Wieso ist das beim Parken in der Stadt anders? Ein großer SUV
nimmt rund zehn Quadratmeter Platz in Anspruch, ein kleiner Pkw 25 Prozent
weniger. Stehen zwei oder drei große SUV nebeneinander, fällt ein Parkplatz
weg. Und das muss in irgendeiner Form kompensiert werden. Denn Parkplätze
können nicht einfach wachsen, dafür ist in der Stadt kein Platz, das wäre
auch das falsche Signal. Wer also ein größeres Auto hat, nimmt mehr Verkehrsfläche zum Parken in Anspruch und sollte dafür auch mehr Geld bezahlen.
Contra
Europas Stadt der Liebe prescht vor und verdreifacht die Parkgebühren für SUVs – von 6 auf 18 Euro die Stunde. Das gilt wohlgemerkt nur für Besucher und nicht für Einheimische. Und gleich werden hier Stimmen laut, die ähnliches
fordern. Das Pariser-Modell ist kein hilfreicher Ansatz, irgendwelche Parkprobleme im urbanen Raum zu lösen. Es ist allerfeinste Symbolpolitik, die an den Bedürfnissen einer verkehrsgeplagten Stadt radikal vorbeischrammt.
Macht den Menschen attraktive Mobilitätsangebote, dann braucht es keine
halsabschneiderischen Parkgebühren, die meistens die Falschen treffen – etwa
die Familie mit ihrem alten Van oder das junge Paar im VW-Caddy auf dem Weg