Sind sie die smarten Helfer, die uns das Leben leichter machen, oder nehmen sie uns den Spaß am Fahren? In unserem Pro und Contra erfahrt ihr, warum manche auf diese Technologie schwören und andere lieber die Kontrolle behalten.
Pro
Assistenzsysteme sind für mich Co-Piloten, die Autofahrern den Rücken freihalten – der Beifahrer, der wirklich hilft. Sie passen auf, dass ich den Abstand halte, auch wenn ich mal in Gedanken bei der Playlist hänge. Und wenn ich bei einer langen Fahrt nicht nur gedanklich abschweife, erinnert mich der Spurhalteassistent daran, dass ich besser nicht auf die nächste Spur wechsle. Sie sehen, was ich übersehe. Denn mal ehrlich: Wie schnell verpasst man mal ein Tempolimit? Fehler sind menschlich und dabei muss es nicht immer der eigene Fauxpas sein, den Assistenzsysteme korrigieren. Sie sind auch aufmerksam und hilfreich, wenn der Umgebungsverkehr aus der Reihe tanzt. Klar ist volle Konzentration beim Autofahren weiterhin enorm wichtig und man darf sich nie zu 100 Prozent auf die Technik verlassen, aber diese kleinen Helferlein machen das Leben auf der Straße immerhin entspannter und sicherer. Warum also auf diesen Komfort verzichten und das Fahren nicht smarter gestalten? Schließlich möchten wir alle möglichst gelassen ans Ziel kommen.
Contra
Wir saßen zu viert im Auto und haben uns unterhalten, durcheinander und auf Englisch. Alle paar Minuten quatschte die Sprachassistentin dazwischen. Niemand hatte aber gesagt: Hi Bertha (Name wurde von der Redaktion geändert)! Ich habe die nette Dame dann in Rente geschickt, da sie auch mit korrekt ausgesprochenen Navigationszielen Probleme hatte. Ein anderes Mal brachte mich das Assistenzsystem Rear View beim Ausparken mit lautem Gebimmel, heftigem Bremseingriff, pulsierendem Lenkrad und anziehendem Sicherheitsgurt in Schnappatmung. Aus meiner Perspektive war da keine Gefahr, das habe ich schon 1.000 Mal unfallfrei bewältigt. Und zu guter Letzt erinnerte mich der Spurhalteassistent mit unangenehm aggressivem Lenkeingriff daran, dass ich zu nah am Seitenstreifen fuhr. Ich wollte aber nur einem Schlagloch ausweichen. Assistenzsysteme sind richtig und wichtig, sie verhindern Unfälle und machen das Fahren häufig entspannter. Dann zum Beispiel, wenn ich mit der automatischen Distanzregelung auf der Autobahn fahre. Aber: Die Systeme sind noch nicht ausgereift und können Fahrsituationen nicht immer richtig antizipieren. Das stresst und nervt.