Dass es im Straßenverkehr immer aggressiver zugeht, ist zunächst eine subjektive Wahrnehmung. Doch wenn viele Menschen dasselbe wahrnehmen, wird aus Subjektivität statistische Relevanz.
Die Autoversicherung des Automobilclubs ADAC hat in einer repräsentativen Erhebung mehr als 1.000 Autofahrerinnen und Autofahrer befragt, was sie im Straßenverkehr am meisten nervt. Wer auf naheliegende Themen wie Staus oder Baustellen tippt, liegt daneben. Die nerven zwar auch, doch nicht an erster Stelle. Fast 70 Prozent der Befragten empfinden das aggressive Fahrverhalten anderer Verkehrsteilnehmer als besonders störend und belastend. Am häufigsten genannt werden überhöhtes Tempo und riskante Überholmanöver, gefolgt von zu dichtem Auffahren. Dahinter rangieren das „Vergessen“ des Blinkers und die Ablenkung durch Smartphones – sicherlich keine aggressiven Aktionen, doch Ausdruck von Gedanken- oder Rücksichtslosigkeit.
Außerdem wurde gefragt, welche Verhaltensweisen im Straßenverkehr die Umfrageteilnehmer für besonders gefährlich halten. 94 Prozent nannten Drängeln und dichtes Auffahren, 93 Prozent beklagten sich über die Ablenkung durch elektronische Geräte, und 90 Prozent sehen eine große Gefährdung darin, dass in verkehrsberuhigten Bereichen oft viel zu schnell gefahren wird.