Thermosensoren – die Sicherheitsgurte von morgen

Eine Sensortechnik allein macht noch kein sicheres Auto. Wo Lidar und Radar nicht genügen, helfen Langwellen-Infrarotsensoren. Vor allem dann, wenn die Situation undurchsichtig wird.

Um maximale Sicherheit zu erreichen, brauchen Fahrzeuge immer mehr und immer bessere Sensoren. Das israelische Unternehmen Adasky entwickelt und produziert sogenannte Thermosensoren. Diese müssen in allen Wetterlagen funktionieren. Das Start-up hat ein Patent auf die intern entwickelte „Shutterless“-Technologie. Das bedeutet, dass die Linse der kleinen Kamera im Dauerbetrieb ist und niemals schläft.

Kamera kann durchgucken

Thermische Kameras mit Langwellen-Infrarot-Sensorik sind eine wichtige Ergänzung zu Lidar und Radar. Besonders nachts und bei schlechtem Wetter. Oder aber, wenn uns starker Sonneneinfall oder Fernlicht blendet. Bei schlechten Lichtbedingungen entwickeln diese Kameras ihre Stärken bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems – kurz ADAS). Laut Adasky kann die intelligente Langwellen-Infrarotkamera (LWIR) Viper durch widrigen Verkehrsbedingungen sozusagen hindurchsehen.

Tote Winkel werden lebendig

Tageslichtkameras, Radare und Lidar liefern zwar wertvolle Hilfen bei autonomen Notbremsvorgängen (AEB) und anderen ADAS-Systemen. Sie können aber immer noch nicht lückenlos sehen. Hier springt die Langwellen-Infrarotkamera ein. Sie füllt für Fahrer und Fahrerinnen oder das selbst fahrende Auto tote Winkel und blinde Flecken mit Bildern aus. Etwa einen vor einem Bus hervorspringender Menschen, den das menschliche Auge und auch nicht die anderen Systeme an Bord noch nicht sehen können. Die LWIR-Kamera kann das laut Hersteller mit ihren präzisen thermischen Erkennungsmöglichkeiten und den Bildern, die sie in jedweder Umgebung produziert.

Audi, BMW und Mercedes sind Kunden

Adasky habe mit der Viper-Kamera die Wärmebildtechnik neu erfunden und von einer veralteten Infrarot-Bildgebungstechnologie in eine intelligente Kamera überführt. Das erläutert der Nordamerikachef des Unternehmens Bill Grabowski. Sie seien die nächsten Sicherheitsgurte. Die Kamera bedient sich Künstlicher Intelligenz (KI). Sie entspreche den Anforderungen der Automobilindustrie für automatisiertes Fahren. Geringer Stromverbrauch und unterbrechungsfreier Betrieb der Kamera sind weitere Faktoren. „Es ist das einzige System seiner Art, dem keine Echtzeitdaten des Fahrgeschehens entgehen“, so Grabowski. Insbesondere Premiumhersteller wie Audi, BMW, Cadillac, Lexus oder Mercedes sind die Kunden dieser Technologie. Seit 2021 gehört auch Jeep dazu. Die Kosten liegen derzeit bei rund 100 US-Dollar pro Sensor.

Mehr zum autonomen Fahren lest ihr hier: https://www.motusmagazin.de/mobilitaet/autonomes-fahren/

Und hier gibt es Informationen zu modernen Assistenzsystemen: https://www.motusmagazin.de/top/toter-winkel-ade/

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