Neben der normalen Reinigung bieten Autowaschanlagen häufig auch Spezialprogramme an. Lohnt sich eine Unterbodenwäsche?
Thomas Schuster, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS, meint dazu: „Beim Autowaschen gilt generell ‚weniger ist mehr‘. Vogelkot, Insektenreste, Baumharz und anderer hartnäckiger Schmutz sollten zwar immer möglichst zügig entfernt werden, damit sie den Lack nicht angreifen“. Normalen Alltagsdreck spüle häufig jedoch schon der Regen weg. Entscheidend für die Häufigkeit der Wäsche seien daher weniger technische Überlegungen als das persönliche Sauberkeitsempfinden.
Elektronik mag kein Wasser
„Auch die Unterbodenreinigung kann man im Allgemeinen ruhig dem Regen überlassen“, so der Experte. Eine Fahrt über nasse Straßen entferne auch Schmutz und Schlamm vom Unterboden. „Das maschinelle Zusatzprogramm kann man sich dann meist sparen. Im schlechtesten Fall kann es sogar mehr schaden als nutzen.“ Das Wasser werde in der Regel mit mehr oder weniger starkem Druck versprüht. Daher könne es an die Elektronik oder andere empfindliche Teile des Fahrzeugs gelangen.
Schutz vor Korrosion
„Sinnvoll kann die Unterbodenwäsche jedoch nach dem Winter sein, um Streusalzreste zu entfernen, die Korrosion verursachen. Neuere Autos sind ab Werk bereits gut gegen Rost geschützt. Ältere, rostempfindlichere Fahrzeuge könnten aber davon profitieren,“ erläutert Schuster. Beispielsweise auch Liebhaberfahrzeuge, die ansonsten bei regennasser Straße nicht gefahren werden. Allerdings sollte man im Zweifel nachfragen, ob für die Reinigung Brauchwasser genutzt wird. Dieses sei im Winter oder kurz danach besonders salzhaltig und verschlimmere die Situation unter dem Fahrzeugboden eher noch. „Wer ernsthaft Angst vor Korrosion hat, sollte sich überlegen, den Unterboden lieber mit Konservierungswachsen behandeln zu lassen.“
Weitere Infos zum Thema Autowäsche findet ihr hier:https://www.motusmagazin.de/aktuelles/anlass-zur-autowaesche/