Nicht nur der Kauf eines E-Autos wird aktuell gefördert, auch für die Schaffung einer eigenen Lademöglichkeit gibt es Geld vom Staat. Vor dem Kauf der Wallbox sollten einige Fragen geklärt sein.
Der Zeitpunkt für die Installation einer eigenen Ladestation (Wallbox) ist günstig. Seit Ende November schießt der Staat 900 Euro zu den Kosten für Kauf und Anschluss hinzu. Doch welches Gerät ist das richtige? Einige Tipps für die Auswahl.
Werden alle Ladestationen gefördert?
Nein. Der Staat stellt verschiedene Bedingungen für die Förderung. So muss die Ladestation über eine Normalladeleistung von 11 Kilowatt verfügen, notfalls künstlich gedrosselt. Zudem muss sie Strom aus erneuerbaren Quellen bereitstellen, zum Beispiel aus der eigenen Photovoltaik-Anlage. Möglich ist aber auch der Bezug von Öko-Strom über einen der gängigen Anbieter. Zudem muss die Box intelligent steuerbar sein. Auf den Seiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) findet sich eine regelmäßig aktualisierte Positivliste.
Was kostet eine Ladestation?
Die Preise liegen zwischen knapp 500 und über 2.000 Euro je nach Ladeleistung und Funktionsumfang. Dazu kommen die Installationskosten, die stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Wer die Förderung will, muss mindestens 900 Euro für Erwerb und Anschluss ausgeben, ansonsten gibt es überhaupt kein Geld. Sparsamkeit lohnt sich also nur bedingt.
Welche Ladeleistung benötige ich?
Wallboxen gibt es in unterschiedlichen Leistungsstufen von rund 2,7 bis 22 kW. Je höher der Wert ist, desto schneller ist der Akku voll. Die Förderung gibt es aber ausschließlich für 11-kW-Boxen. Das ist nicht optimal für Fahrer der wenigen E-Modelle, die schneller laden – sie können die volle Ladegeschwindigkeit nicht ausnutzen. Für Halter von E-Mobilen mit schwächeren Bordladern ist das hingegen weniger problematisch. Sie laden zwar langsamer, dürften dank der Förderung aber in der Regel trotzdem billiger an die Wallbox kommen, als wenn sie ein langsames Gerät ohne Förderung kaufen würden. Außerdem macht die höhere Ladeleistung die Installation zukunftssicher – etwa, wenn ein neues E-Auto angeschafft wird.
Welchen Stecker brauche ich?
Die meisten E-Autos in Europa nutzen heutzutage den Typ-2-Standard, erkennbar an den sieben Polen und der abgeflachten Oberseite. Lediglich einige ältere Modelle, etwa die ersten Nissan Leaf, haben einen runden, fünfpoligen Typ-1-Stecker. Wer eine Wallbox ohne fest installiertes Ladekabel wählt, kann mit Adaptern beide Typen betanken. Ist das Ladekabel mit der Box verbunden, sind derartige Lösungen in der Regel nicht möglich. Trotzdem dürfte letztere Variante für die meisten Nutzer die praktischste sein. Auch, weil das fahrzeugeigene Kabel für die öffentliche Ladesäule im Kofferraum bleibt und nicht vergessen werden kann.
Was bedeutet „intelligent“?
„Dumme“ Ladestationen laden einfach drauflos, unabhängig davon, ob das Netz aktuell besonders belastet ist oder nicht. Intelligente Modelle beherrschen ein dynamisches Lastmanagement, passen Leistung und Ladezeiten an die Situation an ihrem Standort an. Das wird umso wichtiger, je mehr Elektroautos in der Nachbarschaft fahren und geladen werden. Neben den Vorteilen für die Netzstabilität gibt es noch weitere Pluspunkte. Etwa die mögliche Einbindung in ein Smart-Home-Netzwerk oder die leichtere Kontrolle und Abrechnung des Stromverbrauchs, beispielsweise wenn ein Dienstwagen geladen wird. Der Aufpreis für die „Intelligenz“ gegenüber nicht-vernetzten Modellen ist relativ gering, liegt bei wenigen hundert Euro. Die intelligenten Funktionen müssen bei dem eigenen Gerät nicht unbedingt genutzt oder frei geschaltet sein. Entscheidend ist, dass sie technisch angelegt sind.
Wie groß ist die Auswahl an förderfähigen Modellen?
Aktuell führt die KfW rund hundert Hersteller mit teilweise gleich mehreren Modellen auf. Die Auswahl umfasst auch die Geräte einiger Autohersteller. Diese werden in der Regel an Kunden mit den entsprechenden Fahrzeugen zu recht günstigen Konditionen verkauft.