EU-Parlament gibt grünes Licht
für Verbrenner-Aus

Klimaschützer jubeln, die Autoindustrie jammert: Das EU-Parlament hat endgültig für das Aus des Verbrennungsmotors gestimmt. Ab 2035 sollen in der Europäischen Union nur noch Neuwagen verkauft werden, die keine Treibhausgase ausstoßen.

Runter mit dem CO₂-Ausstoß: Der Verkehrssektor wird, wenn es um den Klimaschutz geht, immer wieder in seine Schranken gewiesen. Mit 340 Ja- und 279 Neinstimmen hat das EU-Parlament nun auch das Ende des Verbrennungsmotor ab 2035 besiegelt, was die Zulassung neuer Benzin- und Diesel-Autos faktisch ausschließt. Das Flottenziel der EU verpflichtet die Autohersteller dazu, den gesamten CO₂-Ausstoß aller von ihnen innerhalb eines Jahres verkauften Pkw Schritt für Schritt zu senken. Bis 2035 soll der CO₂-Ausstoß neu zugelassener Pkw in der EU dann auf null sinken. Gemessen wird dabei am Auspuff: Doch nach aktuellem Stand der Technik lässt sich die Vorgabe der EU nur mit Elektroautos oder Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit Wasserstoff einhalten. Wer sich nicht an die Vorgabe hält, wird zur Kasse gebeten. Das dürfte für die Autoindustrie ein starker Anreiz sein, die Verbrenner auslaufen zu lassen und auf die Entwicklung und Produktion von E-Autos zu setzen. Letzter Vorhang also für das Auto, das Millionen Deutsche kennen und lieben. Doch wessen Verbrenner nach 2035 noch läuft, der hat nichts zu befürchten. Diese Pkw haben Bestandsschutz.

Kleiner Hoffnungsschimmer

Etwa 47 Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren fahren auf Deutschlands Straßen. Durchschnittlich 9,5 Jahre alt sind Privat-Pkw hierzulande. Eine kleine Hintertür für alle, die auch in Zukunft keine E-Autos in ihre Garage lassen wollen, gibt es dennoch: Die FDP hat eine Klausel durchgesetzt, wonach die EU-Kommission untersuchen soll, ob der Einsatz von „E-Fuels“ in Frage kommt. Das sind mit Benzin vergleichbare Kraftstoffe, die aber synthetisch und mittels grünen Stromes aus Wasser und Kohlenstoffdioxid gewonnen werden. Womöglich hat der Verbrennermotor dann ja doch noch eine Zukunft.

 
Titelbild: AdobeStock/arneke
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