Ein Blitzer steht versteckt am Waldstraßenrand.

Marathon gegen Verkehrssünder:
Roadpol Speedweek

Um einen Marathon zu gewinnen, muss man der Schnellste sein. Beim deutschlandweiten „Blitzermarathon“ im April herrschen jedoch andere Regeln – hier drohen den Verkehrsteilnehmern bei Temporekorden satte Strafen statt praller Preisgelder.

Temposünder aufgepasst! Vom 6. bis zum 13. April organisiert das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk Roadpol die sogenannte Speedweek. Im Zuge der „Blitzerwoche“ intensiviert die Polizei in enger Zusammenarbeit mit kommunalen Ordnungsämtern die Tempokontrollen vielerorts. Den Höhepunkt bildet dabei der Blitzermarathon am 9. April.

Wo geblitzt wird

Die 2012 ins Leben gerufene Speedweek findet in fast allen deutschen Bundesländern statt, wobei die beteiligten Städte erst kurzfristig publik gemacht werden. Dabei sehen manche Bundesländer, die an der Speedweek teilnehmen, von einer Intensivierung der Geschwindigkeitskontrollen am 9. April ab – und vice versa.

Manche der betreffenden Bundesländer geben die genauen Standorte der Verkehrskontrollen und Radarfallen kurz vor dem Blitzermarathon bekannt. So auch das Innenministerium von Bayern, welches die festgelegten Messstellen letztes Jahr sogar auf einer interaktiven Karte veröffentlichte. Doch nicht alle Bundesländer beteiligen sich gleichermaßen an der Verkehrsaktion: In den letzten Jahren nahmen Berlin, Niedersachsen, Sachsen und das Saarland nur geringfügig oder gar nicht teil.

Ein Polizist sanktioniert eine Autofahrerin.
Bei Geschwindigkeitsverstößen während der Speed Week fallen die üblichen Sanktionen an. Bild: Adobe Stock/rh2010

Die Vorjahresbilanz

Laut dem ADAC zählen vor allem unfallreiche Streckenabschnitte und sonstige Gebiete mit besonderer Gefährdungslage – beispielsweise Schulen oder Baustellen – zu den wichtigsten Kontrollpunkten. Dabei sind Autobahnen, Bundesstraßen und Innerortsstraßen gleichermaßen betroffen. Die Tempomessungen aus dem Vorjahr geben Aufschluss über die Effektivität der Maßnahme: Allein am 19. April 2024 überschritten in Baden-Württemberg knapp 13.700 Raser die zulässige Höchstgeschwindigkeit. In Bayern wurden hingegen „nur“ 8.627 Temposünder registriert, was im Vorjahresvergleich sogar einen Rückgang von zehn Prozent darstellt.

Als unrühmlicher Rekordhalter der letztjährigen Speedweek gilt ein Autofahrer in Hamburg, der die 80er-Zone einer Tunnelautobahn mit 200 Stundenkilometern passierte. Sein „Preisgeld“: 1.400 Euro Strafe sowie drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

Titelbild: Adobe Stock/Countrypixel
Zurück zur Startseite

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen