Wer im Jahr 1978 seine Mercedes-Benz S-Klasse mit ABS bestellt hat, musste 2.217 Mark und 60 Pfennig für diese Sonderausstattung berappen. Damit gehörten die Fahrer zu den Vorreitern aktiver automobiler Sicherheit. Bis zum Durchbruch war es noch ein ganzes Stück. Seit 2004 ist ABS Pflicht für alle Neuwagen in Europa. Dabei kommt das ABS selten allein, denn die „Mutter aller Fahrassistenzsysteme“ ist die Basis für weitere Sicherheitssysteme wie das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) oder die Antischlupfregelung (ASR).
Das ABS verhindert, wie der Name vermuten lässt, dass die Räder eines Autos beim Bremsen blockieren. So kann der Fahrer trotz des Bremsens weiterhin lenken und Hindernisse umfahren. Auch auf glatter und nasser Fahrbahn bleibt das Auto steuerbar, sogar der Bremsweg verkürzt sich. Zu guter Letzt schont das ABS auch die Reifen. Sie werden nämlich gleichmäßig über den gesamten Umfang abgenutzt und nicht nur an einer Stelle.
Vereinfacht: Steigt ein Autofahrer auf nasser Straße voll in die Eisen, blockieren die Räder sofort. An jedem Rad sitzt ein Sensor, der das Blockieren registriert und an ein Steuergerät meldet. Dieses senkt dann den Bremsdruck an dem blockierenden Rad, bis es sich wieder dreht. Anschließend erhöht das ABS den Bremsdruck wieder. Dieser Vorgang wiederholt sich maximal 40 Mal pro Sekunde, bis entweder der Fahrer seinen Fuß von der Bremse nimmt oder sich die Straßenverhältnisse bessern. Einfaches System, große Wirkung.
ABS schenkt uns seit mehr als vier Jahrzehnten serienmäßig mehr Sicherheit im Auto. Auch bei Motorrädern setzt sich das ABS langsam durch, denn seit 2017 gilt ABS-Pflicht für alle neu zugelassenen Motorräder in Europa. Die neueste Entwicklung: Seit letztem Jahr bietet Bosch ABS für E-Bikes an. Eine sinnvolle Erweiterung, denn wer sich schon einmal auf das ABS verlassen musste, weiß die immense Leistung des Systems umso mehr zu schätzen.
Eigentlich geht die Vernetzung von Autos für Nutzer mit vielen Vorteilen einher. Allerdings sorgen sich nicht wenige um die Sicherheit ihrer Daten.
Trotz aller Assistenzsysteme bieten die Klassiker Airbag und Dreipunktgurt den besten Schutz. Das wird auch das automatisierte Fahren nicht ändern.
Bei Mittagstemperaturen von 30 Grad mag man eigentlich nicht an den Herbst denken. Sollte man aber, denn die ersten Nebelfelder zeigen sich bereits.